Erntedank in der Bibel

Wer dankopfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes. (Psalm 50,23)

 

Gottes Ernteversprechen

Erste Dankopfer sind in der Bibel im Zusammenhang mit der Schöpfungsgeschichte überliefert. Kain und Abel brachten Früchte des Feldes und Erstlinge der Herde dar. Schon hier wurde klar, dass zum Opfern eine innere Haltung nötig ist, die die Bibel mit fromm bezeichnet.

Nach der Sintflut brachte Noah Dankopfer dar und errichtete dazu einen Altar. Gott versprach ihm, dass Saat und Ernte nicht aufhören würden, solange die Erde besteht und schloss mit ihm einen Bund.

Schawuot und Sukkot

Im zweiten Buch Mose ist zu lesen, dass Gott den Israeliten Hinweise gibt zwei Erntefeste zu feiern: Schawuot, das Wochenfest zu Beginn der Erntezeit und Sukkot, das Laubhüttenfest, zum Ende der Erntezeit. Die Weisung aus 2. Mose 23,16 lautet: „das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast, und das Fest der Lese am Ausgang des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit eingesammelt hast vom Felde“.

Das Schawuot begann 50 Tage nach dem Fest der Ungesäuerten Brote - auch als Passafest bekannt -, an welchem die Israeliten des Auszugs aus Ägypten gedachten.

Das Schawuot markiert den Beginn der Weizenernte in Israel. In 2. Mose 23,19 heißt es dann weiter: "Das Beste von den Erstlingen deines Feldes sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes bringen."

Das in der Bibel mehrfach erwähnte Sukkot wird im zweiten Buch Mose als Fest des Einsammelns, der Lese oder Nachlese bezeichnet und erst im dritten Buch Mose als Laubhüttenfest mit siebentägiger Dauer beschrieben.

Das fünfte Buch Mose fordert auf: „Das Laubhüttenfest sollst du halten sieben Tage, wenn du eingesammelt hast von deiner Tenne und von deiner Kelter, und du sollst fröhlich sein an deinem Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levit, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die in deiner Stadt sind. Sieben Tage sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Fest halten an der Stätte, die der Herr erwählen wird. Denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen in deiner ganzen Ernte und in allen Werken deiner Hände; darum sollst du fröhlich sein. ... Man soll aber nicht mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen, sondern ein jeder mit dem, was er zu geben vermag, nach dem Segen, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat" (5. Mose 16,13-17).

Die sieben Früchte

Als sieben Arten werden die von der Bibel als die für das verheißene Land typischen Pflanzen bezeichnet: „Denn der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, ... darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt“ (5. Mose 8,7-8). Mit Honig wird die Dattel als Frucht in Verbindung gebracht, aus der Honig gewonnen wurde.

Die ersten Früchte von jeder dieser sieben Arten der neuen Ernte wurden zum Jerusalemer Tempel gebracht, und zwar in der Zeit vom Wochenfest (Schawuot) bis zum Laubhüttenfest (Sukkot).